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Umwelt- und Energiepolitik der Stadtgemeinde Judenburg
Die Stadtgemeinde Judenburg unterhält schon seit 1985 eine eigene Abteilung und einen politischen Ausschuss für Umweltschutz und Energie und gehört damit zu den Vorreiterkommunen in Österreich. Ein Umweltbeirat aus BürgerInnen unterstützt die Arbeit der Kommune. Im Laufe der Zeit haben sich die Arbeitsschwerpunkte des Umweltreferates, den jeweils aktuellen Problemen entsprechend, verändert. In den 80erJahren waren die moderne Abfalltrennung und -entsorgung, Aufklärungsarbeit über Umweltkatastrophen wie Tschernobyl, die Luftreinhaltung sowie Gewässerverunreinigungen der regionalen Flüsse Pöls und Mur wesentliche Themen der Arbeit. Ab den 90er Jahren wurden dann Klimaschutz und Treibhauseffekt, der Einsatz erneuerbarer Energien wie Biomasse und Solaranlagen, die Verkehrsproblematik sowie die Beeinträchtigung der Qualität der Nahrungsmittel durch Pestizide in Luft und Böden wichtig.
Für seine Aktivitäten wurde Judenburg 1990 und 1999 mit dem Umweltschutzpreis des Landes Steiermark sowie 1999 mit dem Sonderpreis der Jury vom Klimabündnis Österreich ausgezeichnet.
2006 trat die Stadtgemeinde Judenburg als eine der ersten steirischen Kommunen dem „e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden", der österreichischen Version des European Energy Award. 2008 wurde Judenburg mit „ee", 2010 mit „eee" auditiert. 2012 wurde der Stadt der European Energy Award in Silber verliehen. Ein weiterer energetischer Meilenstein war 2009 der Startschuss für das Biomasse-Fernwärmeprojekt „Energiezukunft Judenburg", das 2011 an die Biomasse-Fernwärmeauskoppelung aus der Zellstofffabrik Pöls angeschlossen wurde.
2011 trat Judenburg dem Konvent der Bürgermeister bei und begann im Rahmen des von Intelligente Energie Europa geförderten Projektes „eReNet – Rural Web Energy Learning Network for Action" gemeinsam mit der Energieagentur Obersteiermark und Projektpartnern in Deutschland, Kroatien, Griechenland, Portugal und Bulgarien mit der Erstellung des Nachhaltigen Energieaktionsplans.
Wichtiger Partner bei der Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik sind die Energieagentur Obersteiermark und die Stadtwerke Judenburg AG, die zu 100 % im Besitz der Stadtgemeinde ist.
Mit Verkehrskonzepten (1994, 2009), dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs (Verkehrsverbund Aichfeld, Citybus) sowie des Fuß- und Radwegenetzes (Radweg Lassnitzleite 2003/04, Holzbrücke Kapellenweg 2005) hat sich Judenburg bemüht, den motorisierten Individualverkehr in der Stadt einzudämmen. Für das Projekt „VerkehrSparen" wurde die Stadt 2000 beim LA21-Ideenwettbewerb des Umweltministeriums ausgezeichnet. 2006 wurde Judenburg klima:aktiv-Partner des Lebensministeriums beim Mobilitätsmanagement für Gemeinden.
Bewusstseinsbildung und Information sind wichtige Aufgaben des Umweltreferates, das regelmäßig Berichte zu unterschiedlichen Themen herausgibt (Umweltschutzberichte 1989, 1995, 2002, 2010; Energieberichte 1997, 2004, 2008; Verkehrsbericht 2000).
Ein wichtiger Bereich für die Zukunft ist die zunehmend intensivere Zusammenarbeit innerhalb der Kleinregion Aichfeld, die mit den im Kleinregionalen Entwicklungskonzept beschlossenen Projekten „Energieregion Aichfeld" und „Verwaltungskompetenzzentrum Umwelt" auch die Bereiche Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien und Umweltschutz allgemein umfasst.